Schüttiman ist der Held Hamburgs. Als kleines Kind fiel er in ein Fass Flugbenzin.
Die Tatsache, dass er diesen Unfall unbeschadet, nein, gar gestärkt überstanden hat, verdankt er
seinem
sagenumwobenen Urururururugroßvater,
der ihm eine sonderbar befähigte Leber vermacht hat. Diese verleiht ihm die Fähigkeit, Flugbenzin in
große Stärke umzuwandeln und somit zu übermenschlicher Kraft zu gelangen.
So entdeckte er durch dieses erschreckende Ereignis zum ersten Male sein ungeahntes Potential.
Doch Jugendschutz und Ausweiskontrollen machten es dem mittlerweile 48-jährigen schwer, seine Kräfte
in
der Praxis anzuwenden.
Als er auf die 80 zuging, hatte er es endgültig satt: Er gründete gemeinsam mit einem alten
Bekannten
namens Steve die Brauerei,
die heute unter dem Namen „Schüttiman-Flugbenzin Privatbrauerei Hamburg“ bekannt ist. Damit war der
Grundstein für seinen Superhelden-Erfolg gelegt.
Nach und nach eignete er sich immer herausragendere Fähigkeiten an und erlernte sogar von einer Ente
das
Fliegen. Er zog sich aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach Heldentaten immer weiter aus dem
Brauereigeschäft heraus.
Eines Tages, als er wieder einmal in Steves Brauerei aushalf, geschah etwas Unvorhergesehenes:
Soeben
hatte er die Schale einer heißbegehrten Banane,
die er grade in einem Zug verspachtelt hatte, achtlos weggeworden, als er eine weitere Flasche
Flugbenzin befüllen wollte.
Doch da huschte eine kleine Maus am Boden der Fabrikhalle entlang und versetzte ihn in Angst und
Schrecken, er geriet ins Straucheln. Eins kam zum anderen:
Zu allem Übel rutschte er auf seiner eigenen Bananenschale aus. Dabei verschüttete er das kostbare
Flugbenzin und so wurde diese Schmach für ihn namensgebend:
The Schüttiman war geboren.
Inzwischen hat Schüttiman mit dem 251. Lebensjahr die Blütezeit seiner Laufbahn erreicht. Doch er
altert
nicht, er reift.
Als ewig heißer Typ ist Evil vor 53 Jahren im Hinterzimmer eines Eisenwerkes in Dinkelsbühl geboren.
In seiner frühen Kindheit irrte er ziellos umher, bis ihm die zündende Idee kam:
Er steckte die Papierkörbe aller Spielplätze in Brand und verkohlte die Zöpfe seiner Freundinnen.
Das
erste Buch, das Evil von seiner Mama Miss Mum Fire bekam,
war das Werk des kleinen Drachen Grisu, das für ihn bis heute die Bibel des ewigen Feuers ist.
In Evils Jugend wurden seine feuerexperimentellen Fähigkeiten erst zur Brandrodung seiner Heimat
genutzt,
bis es ihn schließlich mit 19 Jahren in die großen Städte trieb und er ständig seine abgebrannten
Wohnsitze wechseln musste.
Bis 2012 betrieb er ein dubioses Institut zur Fortbildung junger Brandstifter in Berlin.
Der 2010 auf das Reichtaggebäude verübte Brandanschlag konnte ihm nie nachgewiesen werden und wurde
von
der Regierung erfolgreich vertuscht.
Weitere Stationen seiner zündlerischen Tätgkeit:
Die letzten Jahre tauchte Evil ab und plante - wie er es nennt – den finalen Feuerrausch über der Elbe. Über Beziehungen zu Frauen ist nur so viel bekannt, dass seine mit Benzin gestylten Haare Ekstasebrände hervorgerufen haben sollen, die aber aufgrund einer müffelnden Lederhose nicht bis zu dem Turm des Glücks herunterbrennen konnten.
Als eines von acht Kindern, das nie zu Wort kam, wurde Mayor Schulz im Jahre 1943 in der
Nordseemetropole Otterndorf geboren.
Schon früh spielte er mit selbstgebauten Waffen und überfiel die im Hafen liegenden Krabbenfischer.
So schloss er sich bald der Bundeswehr an und redete sich in hohe Positionen.
Sein frühes Rentendasein verbrachte Mayor Schulz als Oberaufseher auf einem Biohof in
Schleswig-Holstein
und vertrieb nebenbei Steuerketten für zweitklassige Autos.
Seine secondhand-angetraute Frau Roselinde Schulz betreibt in einem Netzwerk von ihm umgebaute
Haushaltsmaschinen aus seiner Militärzeit.
Als vor ein paar Jahren deutlich wurde, dass die Schuldenfalle die Stadt Hamburg dazu zwang, einen
Freiwilligen für die Bürgermeisterstelle zu suchen,
begann seine politische Karriere. Ein Erlass zum Schutze aller Nachbarn gegen freie Redekunst,
bestärkte
seine Entscheidung, das erste Amt der Stadt Hamburg anzutreten.
In einer aufflammenden Rede zu seinem Dienstantritt verkündete er den ewigen Schutz der Hansestadt.
Seine weltbekannten Büroklammerketten sind bis heute der Exportschlager der Hansestadt. Sein
direkter
Draht zu Schüttiman macht ihn in seiner Position bis heute unantastbar,
obgleich sein 2010 eingeführtes Alkoholverbot aufgehoben wurde, nachdem er mit 3,0 Promille das
Fundament der Elbphilharmonie rammte.
Seit seiner frühen Kindheit versuchte Steve, seine kleinen Scherzartikel an den Mann zu bringen.
Doch
blieb er dabei immer ohne Erfolg,
bis Schüttiman seine erste Großbestellung bei ihm aufgab: 3 LKW-Ladungen Schüttiflugbenzin waren
gefragt.
So begann Steves Karriere als Haus- und Hoflieferant des unglaublichen Schüttimans.
Neben dem Schüttiflugbenzin gehören ausgemusterte Superheldenartikel, ähnliche Gebrauchtwaren und
sinnfreier Ramsch,
um die er stets bemüht ist, sie los zu werden. In seinen aller süßesten Träumen stellt er sich vor,
wie
Batman, Superman, Spiderman & Co ihre Waren bei ihm beziehen.
Doch die Realität sieht anders aus: Brüchige Grafitmasken, billige Plagiate aus China oder
unauffindbare
Tarnumhänge gehören zum Alltag.
Hartnäckig wie er ist, versucht er Schüttiman stets mit neuen Gadgets auszustatten.
Hin und wieder fruchtet der Versuch und es ist tatsächlich etwas brauchbares für Schüttiman dabei.
Für den aufwendigen Soundtrack zu The Schüttiman wurden eigens besondere Flaschen-Klangerzeuger (Sampler) entwickelt. Diese finden im Film immer wieder Verwendung und sind kennzeichnend für den Sound von Schüttiman.